Klosterneuburger Kammerkonzerte – „Afanassjew Brahms“

Zum Abschluss der Saison geben wir eine „Einweihungsfeier“ („Novoselje“), so der Titel von Afanassjews virtuos melodiösem Doppelquartett, in dem sich die russische Seele ergießt. In Brahms berühmtem Streichsextett verbinden sich sanfte Wehmut und Musizierlust in kammermusikalischer Finesse und Kontrapunktik. Für uns ein wahres Privileg, diese Musik zu spielen…

Freuen Sie sich auf einen stimmungsvollen Jahresausklang in der beginnenden Adventzeit, auf hochromantische Musik der Freude und der Einkehr!

ATOUT – die Kammermusikgruppe
Roland Herret / Violine
Maria Wahlmüller / Violine
Claudia Sturm / Violine
Fabian Mittermayer / Violine
Anna Dekan / Viola
Raphaela Pachner / Viola
Stefanie Prenn / Violoncello
Sebastian Bertoncelj / Violoncello

Am Programm
Nikolai Afanassjew: Doppelquartett in D-Dur „Novoselje“
Johannes Brahms: Streichsextett Nr. 2 in G-Dur, op. 36

Wir freuen uns auf Ihren Konzertbesuch!

Kartenpreise im Vorverkauf/an der Abendkassa
Regulär € 27/30, Senioren € 22/25, Studenten € 12/15, Kinder bis 12 Jahre frei. Freie Platzwahl. Freier Eintritt und reservierte Sitzplätze für Mitglieder des Kammermusikvereins Niederösterreich.

Kontakt und Reservierung
Der Kartenvorverkauf erfolgt über eine verbindliche Reservierung per Mail oder Telefon. Sie erreichen uns unter: office@kammermusikverein.at und 0690/10015571

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Ergänzung zum Konzertprogramm:

Das Doppelquartett in D-Dur des russischen Komponisten Nikolai Afanassjew trägt den Untertitel „Novoselje“ – zu Deutsch: Einzugsfest. Und tatsächlich verströmt das Werk eine freundliche, offene Stimmung, die sich durch alle vier Sätze zieht. Geschrieben 1875, ist es fest in der romantischen Klangsprache verwurzelt, mit fein gearbeiteten Echowirkungen, kantablen Linien und Einflüssen russischer Volksmusik. Afanassjew, selbst Geiger, Kapellmeister und leidenschaftlicher Sammler von Volksweisen, schrieb zwölf Streichquartette und zahlreiche Werke für größere Streicherbesetzungen – vieles davon blieb zu Lebzeiten ungedruckt. Aufführungen seiner Werke haben daher Seltenheitswert.

Johannes Brahms wandte sich mit seinen beiden Streichsextetten op. 18 und 36 erstmals der reinen Streicher-Kammermusik zu. Trotz anfänglicher Skepsis der Verleger gegenüber dieser seltenen Besetzung wurden die Werke bald ein großer Erfolg und trugen entscheidend zu Brahms’ Durchbruch bei. Das Streichsextett op. 36 entstand zur selben Zeit wie das Doppelquartett von Nikolai Afanassjew, könnte in Charakter und Tonfall jedoch kaum gegensätzlicher sein: ein Werk von großer emotionaler Tiefe, getragen von weiter lyrischer Melodik und fein verwobenen Stimmverläufen. Entstanden während seiner Sommeraufenthalte in Baden-Baden, schrieb Brahms das Stück – nach eigener Aussage – „in einem hübschen Gartenhäuschen mit Ausblick und Vogelgezwitscher“.

Das 1865 vollendete G-Dur-Sextett zeigt Brahms auf dem Höhepunkt seiner kammermusikalischen Meisterschaft. Der Klang ist klar und nuanciert, von innerer Ruhe und zarter Melancholie durchzogen, ein Werk, das Brahms’ unverwechselbare Handschrift in ihrer reifsten Form offenbart.